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Männer (gemischt) 1. Kreisklasse (2022/2023) 14. Spieltag

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Am 22.04.2023 fand das letzte Spiel der 2. Mannschaft dieser Saison statt. Auswärts beim KSV Medingen. Und da Wehrsdorf als Tabellenführender im letzten entscheidenden Spiel auf den Tabellenzweiten traf, war von vorneherein klar, dass es heute keine Geschenke geben wird. Wir erwarteten ein Kampf auf Augenhöhe um den Staffelsieg in der 1. Kreisklasse.

 

Bei schönstem Sonnenschein fiel es nicht ganz leicht auf die Bahn zu gehen, aber pünktlich um 14:00 Uhr sollte das Spiel beginnen. Wehrsdorf, wie auch Medingen hatte einiges an Fans zur Unterstützung dabei und die sollten nicht umsonst dagewesen sein. Da in Medingen eine 2-Bahnanlage vorhanden ist, dauert der Nachmittag statt der üblichen 2 Stunden, heute mal 4.

 

Wir wurden herzlich willkommen geheißen und gut versorgt. Die Bahn kannten wir bereits aus anderen Spielen und haben hier auch 2021 in der gleichen Besetzung gut abgeschnitten und die Punkte geholt. Aber heute ging es um mehr, nämlich um den Staffelsieg.

 

Als erstes Starterpaar traf Bernd Balmer auf unsere Helene Ulbricht. Das klassische Generationenduell ALT gegen JUNG - 67 gegen 16 - Erfahrung gegen Enthusiasmus. Und die erste Runde hätte spannender kaum sein können. Schon nach der ersten Bahn war klar, dass das heute ein Krimi wird. Die wollte keiner der Beiden abgeben und so kam es zu einem Unentschieden auf hohem Niveau. 134:134

Helene spielte gewohnt konzentriert, steigerte sich konstant weiter und konnte die 3 folgenden Bahnen dem Gegner abnehmen und gewann den Bahnpunkt mit gigantischen 487:549 Holz.

 

Die Stimmung tobte und es war akustisch für die Kleinsten und Älteren unter den Fans nicht mehr auszuhalten. Die Sirene im Gästeraum und die lautstarken Glocken, waren auf der Kegelbahn zwar kaum zu hören, aber im Gastraum war es kaum auszuhalten, so dass einige Fans leider die Bahn verlassen mussten. Das nächste Mal bringen wir Kopfhörer und Ohrstöpsel mit und fahren größere Geschütze auf.

 

Im nächsten Durchgang trafen Andreas Socha auf Frank Martin. Und hier passierte das, was nicht passieren sollte. Frank brach vollkommen ein und konnte nicht annähernd an die Leistung von Ohorn anknüpfen. Zudem spielte Andreas ein starkes Spiel und so schmolzen die von Helene erspielten 62 Holz Vorsprung zusammen und Medingen nahm uns Bahn für Bahn im zweiten Durchgang ab. Beim letzten Bahnwechsel zog Frank die Reißleine und brachte Marco als Auswechsler ins Spiel. Mit 119 Holz spielte Marco aus der "kalten" eine super Bahn und zum Ende stand es bei 4 verlorenen Bahnen 544:453 Holz. Medingen gewann den Bahnpunkt und war nun 29 Holz vorn.

 

Der Sturm im Gastraum tobte immer mehr. Mehr als uns lieb war. Es war zu spüren, dass es heute nicht nur um ein normales Spiel ging, sondern alles auf dem Spiel stand. Und so mussten wir die ständigen kleinen Sticheleien wegstecken und schauten nach vorn.

 

Im 3. Durchgang trafen Mirko Trentzsch auf Lutz Pietsch. Ich kegel nun auch seit einigen Jahren, aber das in Medingen erlebte, lässt sich schwer in Worte fassen. Die Spannung war fast unerträglich, selten dreht man sich bei einer Kugel um, weil man den Anblick nicht mehr aushält. Die Emotionen waren auf dem Höchstpunkt. Die erste Bahn ging knapp an Medingen, die zweite Bahn an Wehrsdorf, die dritte Bahn an Medingen, die 4 Bahn an Wehrsdorf und am Ende holte bei diesem unerträglich spannenden Schlagabtausch mit 490:517 Holz den Punkt die Mannschaft aus Wehrsdorf.

 

Mittlerweile versagten die ersten Stimmen im Gästeraum und mussten mit angemessenen Getränken geschmiert und gekühlt werden. Die Glocke hatte erste Beulen, ihr war ganz schwindelig und die Hände hatten blasen. Alles war offen und das brachte dem Puls und dem Blutdruck keine Besserung. Alle Last lag nun auf Vanessa und ich hätte diese auch nicht tragen wollen.

 

Denn Marco Gräfe freute sich schon auf den 4. Durchgang, um gegen unsere Vanessa Pietsch antreten zu können. Vanessa, gerade von der Frühschicht angereist, um dann gleich auf der Bahn zu landen. Und das unter diesen Gegebenheiten. Beide spielten ein unbeschreibliches Spiel, wie ich es noch nie beim Kegeln erlebt habe. Jede gelungene Kugel bekam ein Kontra, jede die daneben ging, ging auch beim anderen daneben. Die erste Bahn ging mit 138:128 Holz an Medingen, genau wie die zweite Bahn mit 122:109 Holz. Klar, an dieser Stelle sieht man seine Fälle fortschwimmen, aber wir wollten nach dieser großartigen Saison nicht aufgeben. Lutz ging seit langem mal wieder zu Vanessa auf die Bahn, die die Hilfe auch gern annahm. Und nun kam die Wende. Vanessa holte sich mit einem spektakulären Schlagabtausch die 3 Bahn mit 109:143 Holz. Und so lag ich daneben, als ich dachte, dass es nicht spannender als bei Lutz und dem dritten Durchgang werden konnte. Die Luft war zum Schneiden und ein Funke hätte alles entzünden können. So sollte der Staffelsieg also mit dieser einen letzte Bahn entschieden werden. Marco und Vanessa hatten eine perfekte Bahn und ließen dem anderen keine Luft zum Atmen. Jede 8 oder 9 wurde erwidert, es war kein Vorsprung herauszuspielen. Und erst die 477. Kugel in die Räumer, die bei Vanessa eine Neune war, brachte die Erlösung, weil Marco daran nicht mehr anknüpfen konnte. Vanessa holt sich die letzte Bahn mit 524:543 Holz.

 

Der Staffelsieg für Wehrsdorf war sicher und die Korken konnten knallen. Die Freude über diese Saison nahm den besten Abschluss, den Sie nehmen konnte.

 

Das Ergebnis von 5:1 für Wehrsdorf spiegelt nicht annähernd das Drama dieses Endspiels wider. Denn bis zur 477 Kugel war tatsächlich alles offen und es hätte durchaus anders kommen können. Ich gratuliere an dieser Stelle der 2. Mannschaft zu der gelungenen Saison und diesem großartigen Saisonschluss als Staffelsieger.